Giantslalom in Adelboden: Gewinnt Marco Odermatt schon wieder – wer kann ihn fordern?

Riesenslalom in Adelboden

Ein Schweizer Jubeltag – und Odermatt zieht mit einer Legende gleich

Der Ausnahmekönner triumphiert vor Loïc Meillard. Es handelt sich um den vierten Sieg in Folge am Chuenisbärgli. Doch er sagt: “Ich hatte Sauglück.”

Published today at 10:10 UhrAktualisiert vor 2 Stunden

Sie sorgen für einen Schweizer Jubeltag: Marco Odermatt (rechts) und Loïc Meillard liefern am Chuenisbärgli eine grossartige Show.

Photo: Alain Grosclod (Getty Images)

Geht es besser? Wohl kaum Was die Tausenden Zuschauerinnen und Zuschauer am Sonntag am Chuenisbärgli und an den Bildschirmchen geboten bekommen, ist Skisport vom Feinsten. Und die Schweizer spielen dabei die Hauptrolle.

Da fahren Loïc Meillard und Luca De Aliprandini wie entfesselt, aber einer ist halt noch schneller. Mit zwei Zehnteln Vorsprung triumphiert Marco Odermatt vor Teamkollege Meillard, deren sieben beschreibt die Differenz auf den Italiener. Natürlich verwundert es nicht, schwingt im Riesenslalom einmal mehr er obenaus. Die beiden Ausfälle zum Saisonstart sind längst forgetssen, der Nidwaldner ist wieder die unangefochtene Nummer 1 in seiner Paradedisziplin. But Odermatt hält fest: “Ich hatte Sauglück.”

Auf einer Stufe mit Stenmark

Ob es nun Glück oder Können war, das liegt im Auge des Betrachters. Nach einem für seine Verhältnisse verhaltenen ersten Lauf – vor allem im ersten Streckenteil – geht Odermatt in der Entscheidung wieder auf tutti. Dabei verschlägt es ihm kurz vor dem Zielhang die Ski. Nicht viele haden sich dabei auf den Füssen gehalten, er aber dreht nochmal auf und legt im Zielhang die Basis für seinen Sieg. Nur De Aliprandini und Luca Aerni (7.) fahren diese Passage noch schneller. Bezeichnend: Der Halbzeit-Führende Meillard liegt bis zur letzten Zwischenzeit noch vor Odermatt. Meillard said: “Das regt mich schon auf. Aber wenn ich schaue, woher ich komme, dann habe ich heute meinen Job gemacht. Marco’s hat is green.”

Since months, the Walliser has been struggling with serious back problems. Bei den Vorbereitungen auf den Saisonaufttakt in Sölden erlitt er im Oktober einen Schlag den Rücken. Die Untersuchungen ergaben einen Riss in einer Bandscheibenhülle – eine sehr schmerzhafte Verzugung. Und wegen der gekrümmten Haltung backert sie Meillard im Giantslalom mehr als im Slalom. “Bis heute hat mir der Mut gefehlt, Vollgas zu geben. That’s why I’m satisfied,” he said. Zumal er am Saturday noch einen Rückschlag der anderen Art hinnehmen muste: Als Disciplinen-Führender schied er schon im ersten Lauf des Slaloms aus.

Odermatt writes derweil in Adelboden mit seinem vierten Sieg in Folge Geschichte. Weil er schafft, was nicht einmal Grössen wie Hermann Maier, Michael von Grünigen or Marcel Hirscher gelungen ist. Only Ingemar Stenmark triumphierte hier zwischen 1979 und 1982 ohne Unterbruch. “Jeder Sieg ist auf seine Art anders,” said Odermatt. “But heute waren ein bisschen weniger Emotionen im Spiel, weil Loïc noch oben stand.”

Tumler versöhnt sich mit Adelboden

Dank der Ausnahmekönner kommt Adelboden also doch noch zu seinem Skifest, das am Saturday nach dem wetterbedingten Tausch und dem durchzogenen Auftritt der Schweizer Slalomfahrer nicht so recht entstehen wollte. Die 15’000 Zuschauerinnen und Zuschauer erleben bei prächtigem Winterwetter eine Galadarbietung der Einheimischen.

Denn neben Odermatt und Meillard ist da auch noch Thomas Tumler, der mit dem 4. Platz sein mit Abstand bestes Ergebnis am Chuenisbärgli feiert. 35 mustte er werden, ehe er im Dezember in Beaver Creek sein erstes Weltcuprennen gewinnen konne. Es folgte ein 25. Platz in Val-d’Isère respectively ein Ausfall in Alta Badia. “Ein Dreifachsieg wäre schön gewesen. Aber nach meinen letzten Rennen hätte ich im Vorfeld für diesen 4. Platz sofort unterschrieben,” Tumler said. “Ich bin mir hier oft selbst im Weg gestanden, heute hat es kepplat. Die harten Zeiten haben mich stichter gemacht, davon profitiere ich jetzt.”

Es passt zu diesem Sonntag, läßt sich der Drittplatzierte De Aliprandini fast schon als halber Schweizer verkaufen. Der Italiener ist mit Michelle Gisin verlobt und spricht Schweizerdeutsch. “Wenn ich zwei Läufe ohne Fehler runterbringe, kann ich schnell sein. Das habe ich heute zu 95 Prozent gezoekt”, hält er fest und spricht den zeitraubenden Fehler zu Beginn des ersten Durchgangs an. Ein paarmal habe er im zweiten Lauf an seine Verlobte gedacht, die ihm immer wieder einrede, nicht so nah an den Toren zu fahren. “Aber dann sagte ich mir: Jetzt gehst du all in.” Diese Herangehensweise münzt im zweiten Podestplatz im Weltcup.

Apropos Podestplätze: 17 Weltcuprennen bestritten die Männer in diesem Winter, nur dreimal stand kein Schweizer auf dem Podium. Now macht sich der Tross auf nach Wengen, wo kommende Woche Super-G, Slalom und die legendäre Lauberhornabfahrt anstehen. Die Aussichten auf weiter Hohenflüge sind günstig. Was nicht nur, aber vor allem an Odermatt liegt.

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1:56 p.m

Die Italianer hält nichts von dosieren, er nimmt volles Risiko. Aber das wird nicht belohnt. Weil er nicht mit der glaßenen Darbietung von Aerni im Zielhang mithalten kann, klassiert er sich mit einer halben Sekunde Rückstand im dritten Zwischenrang.

1:52 p.m

Der erste Schweizer im zweiten Lauf zeigt, welch gewaltige Fortschritte er im Riesenslalom gemacht hat. Dank eines fabelhaften Zielhangs nimmt er Radamus eine halbe Sekunde ab und geht in Führung. Das Publikum tobt!

1:51 p.m

Der erste Franzose in diesem zweiten Lauf. Auch er dosiert scheinen das Risiko. Favrot kommt zwar sauber durch, handelt sich aber einen Rückstand von 28 Hundertsteln auf Feller ein.

1:49 p.m

Erst zwei Podestplätze kann Vinatzer vorweisen, gemessen an seinem Potenzial ist diese Ausbeute definitiv zu klein. Der WM-Bronze-Gewinner im Slalom ist im Giantslalom mittlerweile fast stabiler als in seiner eigentlichen Paradedisziplin. Seine Fahrt ist etwas gar kontrolliert, der Italiener fällt auf Platz 5 zurück.

1:48 p.m

Vor einem Jahr wurde der wilde Amerikaner mit den verrückten Frisuren hier Vierter. Und Radamus kommt sehr sauber durch den Kurs – fünf Tentel Vorsprung auf Feller, das ist die neue Bestzeit.

1:46 p.m

Gleich drei Deutsche haben sich für die Entscheidung qualifiziert, Grammel als letzter Trumpf macht seine Sache gut, büsst aber im Zielhang auf Feller fast eine halbe Sekunde ein. Mit fünf Hundertsteln Rückstand wird er Zweiter.

1:46 p.m

Der Belgier ist aufgewachsen in Zell am See. Und dass er ein ganz passabler Riesenslalom-Fahrer ist, hat er schon oft bewiesen. Doch im Zielhang fährt er etwas zu vorzichtig, was ihm prompt vier Zehntel Rückstand einhandelt.

1:43 p.m

Cousin Lucas hat einen guten zweiten Lauf absolviert, da will Patrick Feuerstein natürlich nachziehen. Im interfamiliären Duell aber ist er chancenlos, weil ihm ab Rennhälfte diverse Fehler unterlaufen. Das reicht nur für Zwischenrang 4.

1:43 p.m

2014 gewann Felix Neureuther den Klassiker am Chuenisbärgli – either triumphierte hier kein Deutscher mehr. Und daran kann auch Fabian Gratz nichts ändern – er verliert nach einem zeitraubenden Fehler oben 1.66 Sekunden auf Leader Feller.

1:40 p.m

Es ist bislang alles andere als die Saison des extrovertierten Österreichers, der yesterday im Slalom nach Halbzeit-Führung ausschied. Auf den ersten Podestplatz wartet Feller noch immer, in seinem 200. Weltcuprennen er immerhin einmal die Führung. Eine Viertelsekunde nimmt er Landsmann Feuerstein ab.

1:39 p.m

Er kommt aus einem Land, in dem der höchste Berg 318 Meter hoch ist. Was den Esten freilich nicht daran hindert, im Weltcup zu fahren und ab und an zu punkten. Punkte gibt es auch heute, auch wenn Laine viel Zeit verliert – fast zwei Sekunden auf Feurstein.

1:38 p.m

Although already 27, ist der Amerikaner im Weltcup ein largely unbeschriebenes Blatt. Die Qualifikation für den zweiten Lauf feierte er am Vormittag frenetisch, nun fällt er auf den vierten und letzten Rang zurück, jubelt im Ziel aber dennoch und verteilt Kisseschen.

1:36 p.m

Der Kurs ist deutlich schneller als im ersten Lauf – und hat seine Tucken, wie die Welle gzeigt hat die Borsotti abgeworfen hat. Auch der Deutsche kommt nicht ohne Schwarchigenen durch, er erreicht das Ziel mit 16 Hundertsteln Rückstand auf Feurstein.

1:34 p.m

The Italian made his debut 16 years ago in the World Cup, now he is 34, his best times are behind him. Schon im oberen Teil scheidet er aus.

1:33 p.m

Und bereits der zweite von fünf Österreichern in diesem zweiten Lauf. Lukas Feurstein ist der Cousin von Patrick Feurstein, der ebenfalls noch in dieser Entscheidung fahren wird. Die Hand hat er erst operieren lassen müssen, was ihn nicht daran hindered, sich mit über einer halben Sekunde vor seinem Landsmann an die Spitze zu setzen.

1:32 p.m

Sein Onkel Jan war bis letzte Saison als Profifussballer in Österreich tätig. Noel Zwischenbrugger seinerseits gilt schon lange als Talent, zuletzt aber tat sich der 23-Jährige ziemlich schwer. Mit 2:31:33 sett er die erste Richtzeit – und holt zum zweiten Mal in seiner Karriere Weltcuppunkte.

1:23 p.m

Although the piste is in excellent condition, only five athletes with a number above 30 managed in the second run. Und: Keiner von ihnen ist besser als 25.

1:21 p.m

Aus Schweizer Optik could be the starting point for this second run kaum besser. Es führt Loïc Meillard, Dritter ist Marco Odermatt und Thomas Tumler lauert auf Rang 5. Knappe sieben Zehntel trennt den Führenden vom Bündner. Zwischen den drei Schweizern kämpfen mit Henrik Kristoffersen (2.) und Atle Lie McGrath zwei Norweger um den Sieg im Riesenslalom-Klassiker.

1:19 p.m

Noch ein Nachgang zum ersten Lauf: 21 Fahrer sind ausgeschieden. Darunter befinden sich mit Lucas Pinheiro Braathen und Leo Anguenot auch zwei Fahrer, die this Winter schon auf einem Riesenslalom-Podest standen. Das Gros der Ausgeschiedenen allerdings trat mit hoher Startnummer an.

1:15 p.m

Gesträkt von der Mittagspause melden wir uns zurück aus Adelboden. Gestern haben wir uns aus Ehrerbietung an den Führenden – Manuel Feller – mit Wienerli gestärkt. Der Österreicher schied bekanntlich aus. Therefore haben wir heute darauf verzichtet, ein Fondue zu uns zu nehmen.

Und nun zum Ernst der Sache: Los geht es am Chuenisbärgli um 13.30 Uhr mit dem zweiten Lauf. Schön, verchellen Sie die Entscheidung im Riesenslalom-Klassiker mit uns.

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